Nach dem Training muss man auch mal chillen. Also raus aus der Karateschule und ab an den Strand. Spanien hat seine Vorteile.

Training im Ausland (Teil 2)

Herzlich Willkommen,
zum 2.Teil der kleinen Spanienreise, mit unserer Schülerin Isabell.
Viel Spaß beim lesen.

Los artes marciales (Von Isabell Gramoll)

Das Karatetraining gestaltete sich dann wesentlich mehr nach meinem Geschmack. Mal Rennen, mal Kämpfen, mal Formenlaufen…Durch meine Vorkenntnisse lernte ich schnell, auch wenn einige neue Bewegungen ungewohnt blieben und durfte nach kürzester Zeit meinen Gelben Gürtel machen. Die Gruppe war klein aber nahm mich herzlich auf, auch wenn das Ganze wie beim Kickboxing-Club ein männerdominiertes Unternehmen war. Ein halbes Jahr durfte ich dort lernen, bis mein Auslandsaufenthalt zur Neige ging.
Es bot sich mir die Chance, direkte Vergleiche zwischen diesen verschiedenen Sportarten zu ziehen. Ich mache gerne einen Unterschied zwischen Kampfsport und Kampfkunst. Karate (zu Deutsch: leere Hand) als japanische Kampfkunst weist doch einiges an Gemeinsamkeiten zum chinesischen Kung Fu auf, wohingegen ich das Kickboxing, welches anscheinend aber doch dem Karate entsprungen ist (laut Wikipedia), als Kampfsport bezeichnen würde.

So muss jeder die für ihn passende Sparte finden, schätze ich. Es gibt immer mehr Kampfkünste/-sportarten mit den verschiedensten Stilen, die auch einfach von Schule zu Schule anders sein können. Doch Lehrreich ist es immer, die Nase auch mal zu drehen und in eine unbekannte Richtung zu schnuppern.
Und abgesehen von den Inhalten, macht es gewiss einen großen Unterschied, wo und wie man seinen Sport trainiert – und das gilt für Kickboxing und Kung Fu genauso wie für Schwimmen und Fußball – wenn ich mich in meinem Verein und mit meinen Leuten wohl fühle, dann finde ich auch Spaß an meiner Sportart!

Kämpfer erkennt man an den Augen sagt man. Isabell ist eine echte Kämpfernatur.

Kämpfer erkennt man an den Augen sagt man. Isabell ist eine echte Kämpfernatur.

Was ist eure Meinung dazu? Warum praktiziert ihr euren Sport? Wie seid ihr dort gelandet, wo ihr jetzt seid?
Habt ihr schon einmal in einem anderen Land Trainingserfahrungen gemacht und gab es da kulturelle Unterschiede, die sich bemerkbar machten? Das war bei mir in Spanien zumindest nicht der Fall.

Allerdings war es sehr hilfreich beim Sprache lernen! Links und rechts wurde mir durch das Training eingehämmert (bei solch Wortungetümen wie izquierda und derecha braucht man aber auch einfach eine Eselsbrücke) und dann haufenweise Körperteile; pierna, brazo, puño, cadera, codo, rodilla…was man nicht alles im Kampf benutzen kann … 😉

Ich hoffe ich konnte euch einen interessanten Einblick in meine Trainingssuche im Ausland geben. Wir freuen uns über eure Kommentare, Erfahrungsberichte und Anregungen!

Eure Isabell

Isabell und Jörg bei Praxisübungen mit den Tigerhaken (Shuang Gao) und der Pallasthellebarde (Guan Dao)

Isabell und Jörg bei Praxisübungen mit den Tigerhaken (Shuang Gao) und der Pallasthellebarde (Guan Dao)

Bis nächste Woche bei uns im Blog
Alles Gute
wünscht dir dein Team der Tai Chi Akademie

1 Kommentar
  1. Suna Nakamura sagte:

    Ein sehr interessanter Artikel, vielleicht auch gerade weil es mir im Moment ähnlich geht.
    Ich
    habe vor einigen Jahren 5 Jahre Karate trainiert und lieben gelernt –
    aber leider aus gesundheitlichen Gründen aufgehört, auch wenn es mich
    immer wieder kurzzeitig in die Dojos gezogen hat.
    Jetzt bin ich für
    ein Auslandssemester im Norden Spaniens und habe verzweifelt nach einer
    sinnvollen Beschäftigung gesucht, und nach einem guten Dojo, da ich von
    meinem Sensei in Deutschland nur das Beste gewöhnt war (von der Qualität
    des Trainings her, versteht sich). Ich wollte wieder von vorne
    anfangen, und bin zufällig in einem alten Taekwondo Dojo gelandet. Die
    Sprachbarriere ist noch ein wenig schwierig, da ich die Anforderungen
    und Befehle nicht verstehe, sondern erst nach der dritten, vierten
    Abfolge erkenne, was er von mir will, aber ich muss sagen, dass ich
    schon nach kürzester Zeit hier sehr glücklich bin.

    Taekwondo ist
    dem Karate auch recht ähnlich von den Bewegungen her, aber auch ganz
    anders, viel schneller und mehr auf den Zweikampf fixiert, außerdem gibt
    es keine Katas, oder Formenlauf, wie du es nennst.
    Und die
    Männerdomäne ist hier auch sehr deutlich – ich bin die einzige Frau. Ich
    wurde sogar beim Bezahlen des Kurses in der Bank angesprochen,
    Taekwondo sei doch sehr brutal, nichts für junge Damen und ich soll doch
    lieber Tanzen gehen -.-
    Die Unterscheidung die du zwischen
    Kampfkunst und Kampfsport machst entspricht auch vollkommen meiner
    eigenen Definition 🙂 Und ich freue mich sehr, dass dir Shotokan
    gefallen hat 🙂

    Liebe Grüße an die Akademie und ich freue mich sehr auf weitere interessante Blogeinträge 🙂

Kommentare sind deaktiviert.