10.01.2014 – Berlin / Shaolin Tempel Deutschland

Es ist Freitagmorgen und das Aufstehen fällt jeden Tag schwerer, die Strapazen der letzten Tage und der letzten Nacht sind auch am Frühstückstisch deutlich spürbar. Die Stimmung ist gut, auch wenn nicht wirklich viel gesprochen wird, jeder spart seine Kräfte für die anstehenden Trainingssession.

Für mich fängt der Tag um 11 Uhr mit einer Stunde klassischem Kung Fu’s an. Eine dreiviertel Stunde powern und dehnen, dann endlich, unter dem wachsamen Auges unseres Meisters, die Form (Tong Bi Quan) zu Ende bringen. Und wir haben es natürlich geschafft auch noch schöne Bilder der Form zu schießen, die man bereits in einigen unserer Blogs bestaunen konnte.
Nach dem Training legten wir erst noch eine Fotosession ein, in der wir Gruppenbilder und weitere schöne Aufnahmen vom Altar mit der Buddha Statue schossen. Jetzt hatten wir uns endlich auch eine Mittagspause verdient. Wir gingen (mal wieder) zu unserem Lieblings-Italiener direkt gegenüber von unserem Hotels, aßen schnell etwas und machten uns direkt wieder auf den Weg um Blumengestecke zu organisieren, welche wir dem Tempel spendeten.

Daher war die Mittagspause recht kurz und wir kamen gerade rechtzeitig zur, wie es auf dem Trainingsplan heißt, ‚buddhistischen Lehre‘. Was hat man sich nun darunter vorzustellen? Das fragten sich nicht wenige von uns und ich kann versichern es war anders als alles, was im Vorfeld erwartet wurde. Es begann mit einer Meditation (äußerst spannend, sollte man ernsthaft mal ausprobieren) und endete darin, dass der Abt des Tempels Gleichnisse vorlas, die uns, die Tai Chi Akademie Truppe, direkt ansprachen und ermutigen sollten über uns hinauszugehen und die letzten Tage zu überstehen.

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Nach diesen aufmunterten Worten stand als nächstes Qi Gong auf meinem Plan. Auch hier lernten wir eine Form (Shaolin Rou Quan), die wir leider an diesem Tag nicht ganz fertig bekommen hatten. Das Qi Gong war eine perfekte Gelegenheit um noch einmal richtig Kraft zu schöpfen um das direkt im Anschluss stattfindende Training mit dem Showteam des Tempels zu überstehen.

Nach dem Aufwärmen und Dehnen ging es an Sprünge. Die Matten wurden ausgepackt und die Leute flogen durch die Lüfte, es ist erstaunlich was die Jungs und Mädels dort drauf haben. Bevor ich das gesehen hatte dachte ich noch, ich wäre was das Akrobatische angeht eigentlich gar nicht so schlecht, aber Saltos und Überschläge in allen Varianten zählen dort eher zu den leichteren Übungen. Nichts desto trotz ist einem dort jeder mit Rat und Tat behilflich, egal wie einfach die Aufgabe auch zu sein scheint. Die Stimmung ist klasse und auch kleine Erfolge Einzelner werden gefeiert. An dieser Stelle möchte ich mich auch herzlich beim Team bedanken, ich habe richtig viel bei euch gelernt, vielen Dank.

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Somit war dann der Trainingstag auch schon wieder zu Ende und wir setzten uns noch einmal alle gemütlich in die Sushi Bar und fielen danach direkt ins Bett. Am nächsten Tag ging es ja schon wieder früh los, sodass diese Nacht von vornherein eine sehr kurze werden würde.

Des Weiteren möchte ich mich bei allen ganz herzlich bedanken, die diesen Tag und diese Woche mit mir geteilt haben und freue mich riesig über jedes Wiedersehen.

Euer Carsten Kortz