Kung Fu: Herz, Leidenschaft und Hingabe

Es gibt viele gute Gründe, Kung Fu zu trainieren: Das eine ist die Selbstverteidigung, denn Kung Fu-Techniken kannst du in gefährlichen Situationen effektiv nutzen. Weiterhin um dich fit zu halten: Denn das Training verlangt dir einiges ab. Vielleicht möchtest du auch die chinesische Kultur, Geschichte und die spirituelle Seite von Kung Fu kennenlernen. Dazu sei angemerkt:

 

Die Tai Chi Akademie trägt nicht umsonst die Bezeichnung Akademie in ihrem Namen. Denn hier lernst du auch die Geschichte hinter den fernöstlichen Kampftechniken. Und: Mehr über die Traditionelle chinesische Medizin (TCM).

 

Weltweit inspiriert Kung Fu Menschen. Denn die Kampfkunst verbindet Tradition und Moderne auf einzigartige Weise. Das Wort? – Kung Fu bedeutet in der chinesischen Sprache in etwa: ‚Das Unterfangen des Menschen, sich durch ständiges Bemühen zu vervollkommnen‘. Übersetzt könnte man sagen:

 

Alles, was du mit Herz, Leidenschaft und Hingabe tust, ist Kung Fu.

 

Noch ein Wort zu Kung Fu als Kampftechnik: Sie ist ein Weg der Selbstdisziplin, der Geduld und des Respekts, mit dem Ziel, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Das gilt auch und besonders bei der Selbstverteidigung:

 

‚Die höchste Kunst ist, den Kampf zu vermeiden‘.

 

Und? Habe ich dich neugierig gemacht. Komm vorbei und lass dich einführen in ein Training, das hervorsticht aus den vielen Möglichkeiten, Körper und Geist fit zu halten.

 

Schau dich um auf der Kung Fu-Seite, informiere dich über Preise und Trainingszeiten. Lerne beim Stöbern auch unsere Trainer näher kennen.

Rheinpfalz besucht Tai Chi Akademie

Wir haben uns gefreut, dass Doris Theato, Journalistin bei der Rheinpfalz, uns besucht hat. Besten Dank dafür. Hier nun der schöne Artikel, den sie über uns verfasst hat.

 

Euch viel Spaß beim Lesen!

Tai Chi im Japanischen Garten – trotz Wetterkapriolen

Fast alle waren gekommen, die sich angemeldet hatten. Am 15. Juni zu den Bewegungstagen in den Japanischen Garten. Und das war nicht selbstverständlich. Denn morgens um halb acht hatte es noch kräftig geregnet. Doch gegen neun, vor Start unserer Tai-Chi-Begegnung, lichtete sich der Himmel. Nun gut, richtig schön wurde es nicht, kräftige Windböen zerzausten die Haare der Teilnehmer … aber von Regen blieben wir verschont.

 

Über zwanzig Gäste waren gekommen, viele aus dem Verein waren natürlich auch mit von der Partie. Zuerst froren wir noch etwas, doch mit den Aufwärmübungen und den anschließenden Qui-Gong-Figuren wurde es besser: Die Gelenke wurden mobilisiert, unsere Muskeln entspannten sich.

 

Die Besucher unserer Tai-Chi-Stunde im Japanischen Garten, der Mitmachaktion, brachten keine Vorkenntnisse mit – was ja oft anders ist. Daher übten sie mit Meisterin Dietlinde Sand das Laufen ein. Kann ja jeder, denkst du? Falsch. Beim Laufen im Tai Chi geht es um Koordination von Schritten und Armbewegungen – und vor allem um fließendes Schreiten. Sehr konzentriert gaben sich die Teilnehmer der neuartigen Bewegungserfahrung hin.

 

Wir vom Verein, von der Tai Chi Akademie Kaiserslautern, schlossen uns zusammen, um unsere Figuren der Yang-Form dieses Mal im Japanischen Garten zu zelebrieren und zu genießen.

 

In der Galerie könnt ihr euch Fotos anschauen. Viel Spaß dabei!

Kung Fu beim Cosplaytag 2018

Herzlich Willkommen zu unserem neuen Blogeintrag, 
heute möchte euch Lena ein bisschen an den Geschehnissen des 23.06.2018 teilhaben lassen. An diesem Tag gastierte unser Showteam beim Cosplaytag im japanischen Garten und konnte nicht nur mit unseren Kampfkünsten begeistern. 
Lest selbst… 
 
 

Unser Cosplayteam (mit Lena als Junkrat, aus Overwatch)

 
Hallo mein Name ist Lena und ich bin seit einem Jahr in der Tai Chi Akademie aktiv. 
 
Der diesjährige Cosplay-Tag im japanischen Garten Kaiserslautern fand am 23.06.2018 statt. Unser Showteam war mit zwei Vorführungen teil des Programms. Hier konnten wir unser Können zeigen und entführten das Publikum in unsere Welt der Kampfküste.
 
Jedoch bestand der Cosplay-Tag für uns nicht nur aus den Auftritten. Einige von uns sind selbst Cosplayer und so trafen wir uns schon gegen Mittag in unseren Kostümen, um ein bisschen Spaß zu haben. Wir mischten uns unter die Leute und nahmen mit 3 Personen sogar erfolgreich am Cosplay-Wettbewerb teil.
 
Kurz darauf mussten wir uns auch schon für die Show vorbereiten. Die Vorbereitung bestand aus einem gemeinsamen Aufwärmen auf dem Rondelle, wobei wir den anwesenden Gästen einen Einblick in unseren Trainingsablauf gewährten. So liefen wir gemeinsam eine Runde durch den japanischen Garten, führten synchron unsere Stretchkicks aus und zeigten leichte Dehnübungen,  die wichtig sind um Verletzungen zu vermeiden. 
 

Unsere klassische Aufstellung zu den dynamischen Dehnübungen.

 
Im Anschluss daran begann auch schon die erste Show.
Um uns an die Thematik der Animewelt anzupassen bestand unsere Begleitmusik aus bekannten Melodien wie z.B. dem Titelsong von Prinzessin Mononoke, einem Stück aus Naruto oder dem Soundtrack von Kung Fu Panda. 
Eingeleitet wurde die Show mit einer Fächerform aus dem Tai Chi, gezeigt von unserer Ellen.
 

Ellen bei Ihrer Fächerform als Prinzessin Mononoke

 
Gefolgt von einer Gruppe, bei der auch ich ein Teil war, welche die erste und zweite Kung Fu Form präsentierte.
Nach der Gruppe war es an Jörg welcher die Yin Shou Gun, eine Stockform, zeigte. Die Form endete mit einer kurzen gemeinsame Überleitung mit Ragib, der mit einer Großhellebarde, der Guan Dao des General Guan Yu, begeistern konnte.
 

Ragib und seine Hellebarde

 
Die Waffenkämpfer ablösend kam es jetzt zu einem inszenierten Faustkampf. Hierbei musste sich Ellen gegen 4 Angreifer verteidigen. Als sie die Gegner mit Leichtigkeit abwehren konnte, betrat Joshua die Fläche und es kam zu einer Art von “Bosskampf “. Der anmutend in Slow Motion ausgeführt wurde. Auch hier konnte sich Ellen wieder beweisen und obsiegte.
 
Zum Schluss erstürmte Jörg nochmal mit einer akrobatischen Tigerform, der Hu Quan, den Kampfplatz. 
Dann betrat noch einmal die ganze Gruppe den Rasen, um den begeisterten Applaus des Publikums entgegen zu nehmen.
 

Unser Showteam im Finale der Show

 
Als die Begeisterung nicht abebben wollte, hatte Jörg noch eine kleine Zugabe im Gepäck. Bewaffnet mit seinem Lichtschwertreplik, zeigte er eine Shaolin-Säbelform und verdeutlichte damit die enge Verbindung der chinesischen Kampfkünste und der Filmidee von George Lucas. 
 

Star Wars meets Shaolin Kung Fu …

 
Zwei Stunden später präsentierten wir unsere Show noch einmal. Jedoch hatten wir uns in der Zwischenzeit etwas einfallen lassen, um nicht eintönig zu werden. So betraten nun die Meisten von uns in Cosplay oder mit geschminkten Masken aus Animefilmen das Rondelle.  Damit konnten wir die Begeisterung der Zuschauer noch einmal steigern. Nun bin ich aber auch schon am Ende meines Berichtes und hoffe dem Einen oder Anderen hat er gefallen.
 
Alles Gute,
Lena
 
 
Hiermit bedanken wir uns bei Lena für den Bericht und ganz herzlich bei unserem Showteam. Mit Ihrem Einsatz haben sie eine ganz besondere Show und einen der Höhepunkte des Cosplaytags im japanischen Garten erschaffen. 
Nun fragen wir euch. Habt Ihr Vorschläge für unsere nächste Cosplayshow? Oder gibt es eine Kung Fu Form, die Ihr gern mal sehen möchtet? 
 
Des weiteren möchten wir darauf hinweisen, dass unser Showteam natürlich für Feste oder Schulveranstaltungen gebucht werden kann. Ob in Cosplaykostümen oder in den klassischen Kung Fu-Anzügen, das bleibt euch überlassen. Gerne bereiten wir auch passende Vorführungen zu eurem speziellen Event vor. 
 
Nun sagen wir bis zum nächsten Mal!
 
Alles Gute,
euer Team der Tai Chi Akademie Kaiserslautern 

Selbstverteidigung und Notwehr

 

Hallo Zusammen,

 

in unserem heutigen Text beschäftigen wir uns mit einem momentan in den Medien sehr präsenten Thema: Selbstverteidigung und Notwehr.

 

Unsere beiden Kung Fu Meister, Dirk und Markus, trainieren mit dir effektive Techniken für den Ernstfall.

 

Was ist Notwehr?

 

Diese Frage möchten wir mit der folgenden Aufzählung beantworten.
 

§ 32 StGB Notwehr

(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.
(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.

 

Notwehr setzt objektiv eine Notwehrlage, eine Notwehrhandlung und subjektiv Verteidigungsabsicht voraus.

 

I. Notwehrlage

1. Angriff auf Rechtsgut
Ein Angriff ist jede durch eine menschliche Handlung drohende Verletzung rechtlich geschützter individueller Güter oder Interessen.

 

2. gegenwärtig
Ein Angriff ist gegenwärtig, wenn er unmittelbar bevorsteht, gerade stattfindet oder noch fortdauert.

 

3. rechtswidrig
Der Angriff ist rechtswidrig, wenn der Angreifer seinerseits nicht gerechtfertigt ist bzw. das Opfer nicht zur Duldung verpflichtet ist.

 

 

II. Notwehrhandlung

1. Erforderlichkeit

Eine Verteidigungshandlung ist erforderlich, wenn sie auf die schonendste Weise mit dem mildesten zur Verfügung stehenden Mittel den Angriff effektiv und endgültig abwehren kann. Der Angegriffene muss sich nicht auf das Risiko einer ungenügenden Abwehrhandlung einlassen.

 

a) Geeignetheit

Ausreichend ist, dass die Verteidigungshandlung den Angriff in seiner konkreten Gestalt wenigstens erschwert.

 

b) Mildestes Mittel

Unter mehreren gleichwirksamen Möglichkeiten ist diejenige zu wählen, die den geringsten Schaden anrichtet.

 

 

2. Gebotenheit/Ausnahmen

a) Ausnahmsweise unterliegt das Notwehrrecht Einschränkungen. Dies ist der Fall, bei:
– schuldlos handelnden Angreifern (z. B. Kinder)
– fahrlässiger Provokation des Angriffs durch Angegriffenen

 

Dann gilt:

(1) Zuerst ausweichen/ Hilfe Dritter in Anspruch nehmen, ist dies nicht möglich

(2) Verhältnismäßige Schutzwehr, ist dies nicht möglich

(3) Verhältnismäßige Trutzwehr.

 

b) Ausnahmsweise ist das Notwehrrecht nicht gegeben. Dies ist der Fall, bei:
– einem krassen Missverhältnis zwischen den Folgen der Verteidigung und der drohenden Verletzung des Angriffs
Bagatellangriffen (dort ist nur eine proportionale Verteidigung zulässig)
Absichtsprovokation

 

Eine Absichtsprovokation begeht, wer zielstrebig, absichtlich durch ein rechtswidriges Verhalten einen Angriff herausfordert, um den Gegner unter dem Deckmantel der äußerlich gegebenen objektiven Notwehrlage verletzen zu können.

 

 

III. Subjektives Rechtfertigungselement

Verteidigungswille

Der in Notwehr Handelnde muss dem Angriff mit Verteidigungswillen entgegentreten, also mit der Absicht, den Angriff abzuwehren oder zumindest abzuschwächen.

 

Die Verteidigungstechniken in unserem Training geben dir die Möglichkeit und das Wissen, eine angemessene Verteidigungsreaktion einschätzen zu können.

 

Mit diesem Satz möchten wir dieses Thema in unserem Blog abschließen. Natürlich gibt es noch viel mehr zu sagen, aber das würde unseren Rahmen hier komplett sprengen. Wir hoffen ihr fandet unsere Ausarbeitung interessant, gebt uns einen Daumen hoch und hinterlasst uns einen Kommentar.

 

War schon mal jemand von euch in einer heiklen Situation?
Wie war eure Wahrnehmung in diesem Moment? Wie konntet ihr den Konflikt lösen?

 

Lasst es uns wissen.

 

 

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und bis bald,

hier im Blog der Tai Chi Akademie e.V. Kaiserslautern

Anhalten in unserer schnellen Welt

 
Hallo Zusammen, 
 
wir haben mal wieder einen Blogeintrag für euch. 
 
Im Sommer hielt unser Großmeister Adelino Rondalli mit der Unterstützung von Jörg Roth einen Tai Chi und Qi Gong Kurs im Japanischen Garten Kaiserslautern. 
 
Im Rahmen dieses Kurses wurden die beiden Leiter des Kurses von der Rheinpfalz Kaiserslautern (Tageszeitung) zum Thema Tai Chi und Qi Gong ausgefragt. Das Interview leitete Frau Friederike Jung, es wurde am 19.07.2017 abgedruckt und nun für uns freigegeben. 
 
Wir wünschen euch viel Freude mit dem Interview:
 
„ANHALTEN IN UNSERER SCHNELLEN WELT“
 

jeden Mittwoch Morgen trafen wir uns um 9 Uhr in diesem wundervollen Ambiente

 
Der Japanische Garten in Kaiserslautern ist die ideale Kulisse, eine Reise in die Welt der fernöstlicher Übungen zu unternehmen. 13 Frauen haben sie angetreten, um sich in einem sechswöchigen Kurs mit Qi Gong, Tai Chi Chuan und Meditation vertraut zu machen.  Ihre Lehrer sind Großmeister Adelino Rondali und Übungsleiter Jörg Roth, die beide an der Tai Chi Akademie Kaiserslautern unterrichten. In einem Interview geben sie Einblick in die chinesischen Meditations- und Bewegungsformen.
 
 
Was darf man unter Qi Gong und Tai Chi Chuan verstehen?
 
Adelino Rondalli: Qi Gong bedeutet Arbeit für oder mit der Energie. Sie stammt aus der alten Tradition des TCM. Das gilt auch für Tai Chi Chuan. Der Name Tai Chi Chuan bedeutet, das höchste Prinzip der Faust.
 
Jörg Roth: Das Qi Gong, welches mein Trainingsschwerpunkt ist, teilt sich in bewegte und unbewegte Übungen. Bei diesem Training wird mit der Vorstellungskraft und speziellen Atemtechniken gearbeitet. Der Atem ist in der chinesischen Philosophie gleichgesetzt mit der  Energie. Schon einfachste Übungen gehen vom Atem aus. Erfahrene Praktizierende benutzen beim Üben die umgekehrte Bauchatmung. Bei dieser Technik erlangt man die Fähigkeit sehr tief ins Becken zu atmen . Tai Chi Chuan und Qi Gong sind beides Kampfkunstarten. Der Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport liegt darin, dass es bei Kampfkünsten nicht um sportlichen Wettbewerb, sondern um die persönliche Entwicklung und das Perfektionieren der Übungen geht.
 
 
Was ist für Qi Gong charakteristisch?
 
Jörg Roth: Die Arbeit mit der Lebensenergie. Das Prinzip beruht darauf, dass jeder Mensch bei seiner Geburt eine bestimmte Menge an Grundenergie mitbekommt, die sich im Laufe des Lebens verbraucht. Um diesen Verbrauch zu verlangsamen, nehmen wir mit Qi Gong nutzbare Energie aus der Umgebung auf. Auf diese Weise schützen wir die Grundenergie.
 
 
Gibt es eine Verbindung zu Tai Chi Chuan?
 
Jörg Roth: Kung Fu,  Tai Chi Chuan und Qi Gong sind Grundpfeiler einer Lehre und lassen sich nicht voneinander trennen. Die Bewegungen sind oft ähnlich, unterscheiden sich aber in der Dynamik, mit der sie ausgeführt werden und darin, worauf das Augenmerk gelegt wird.
 
 
Was unterscheidet die beiden Kampfkunstarten von Meditation, die Sie ja auch im Kurs unterrichten?
 
Adelino Rondalli: Die Meditation geht mehr in den spirituellen Bereich und setzt dadurch noch mal einen anderen Akzent – wobei auch hier die Grenzen zu Tai Chi und Qi Gong fließend sind. Ziel ist es, die Gedanken zu beruhigen und den Kopf still werden zu lassen. Bei Qi Gong und Tai Chi Chuan finden dagegen bewusste Bewegungsformen statt, bei denen die Abfolge vorgegeben ist. Die Meditation ist etwas individuelles.
 
Jörg Roth: Meditation bedeutet für mich ein Anhalten unserer schnellen Welt. Ich trete dabei in einen inneren Dialog mit mir selbst, ohne jedoch die Gedanken zu kontrollieren. Ich lasse sie frei fließen. Gedanken sollen wie Wolken sein. Sie kommen und gehen. Die Stille finde ich zwischen den Gedankensträngen. Sie ist wie der blaue Himmel neben den Wolken, den ich bewusst wahrnehmen kann. Irgendwann verlor ich beim Üben das Interesse an den Wolken und erlebe somit Freiheit und Stille.
 
 
Erzählen Sie etwas zum Ablauf des Kurses. Was genau passiert beim Training?
 
Jörg Roth: An dem Kurs nehmen 13 Frauen teil. Das ist eine Größe, mit der es sich gut arbeiten lässt. Wir treffen uns um 8.30 Uhr im Zen-Garten und nehmen uns erst einmal Zeit, um anzukommen und den Alltag draußen zu lassen. Dazu gehört z.B. das Vorlesen einer kurzen Geschichte. Meist geht es um Lebenssituationen, die jeder kennt.
 
Adelino Rondalli: Im Anschluss folgt das eigentliche Training.  Wir leiten die Teilnehmerinnen an, korrigieren ihre Haltung und fragen, was sie bei den einzelnen Übungen spüren. Denn nur darauf kommt es an. Unser Ziel ist es, die Grundsysteme der Meditation und der beiden Kampfkünste Tai Chi Chuan und Qi Gong erlebbar und nutzbar zu machen.
 
 
Welche Effekte haben die Übungen auf das Wohlbefinden?
 
Adelino Rondalli: Alle drei Übungsformen sind traditionelle Systeme, die den Körper und den Geist ganzheitlich stärken. Sie bringen ihn in Balance und unterstützen die Selbstheilungskräfte. Außerdem geben sie mehr Selbstsicherheit und helfen, neue Energien schöpfen.
 
Jörg Roth: Menschen, die sich mit diesen Lehren auseinandersetzen, werden achtsamer, sich selbst und ihrer Umwelt gegenüber. Sie erkennen, dass sie sich zuerst um sich selbst kümmern müssen, um anderen nützlich zu sein.
 

der japanische Garten Kaiserslautern ermöglichte uns sogar eine Morgenmeditation im Teehaus des Parks.

 
Sind die Wirkungen wissenschaftlich nachgewiesen?
 
Adelino Rondalli: Bildgebende Verfahren haben gezeigt, dass tägliches meditieren die Gehirnströme verändert. Es werden Areale angesprochen, die sonst nicht genutzt werden. Außerdem wirken sich alle drei Übungsformen positiv auf die körperliche und geistige Balance aus. Das Training stärkt die kleine Muskulatur, die wichtig für die korrekte Ausrichtung des Skeletts ist. Davon profitieren auch ältere Leute, bei denen sich nachweislich das Sturzrisiko verringert.
 
Jörg Roth: Wenn der Körper in Balance ist, kommt auch der Geist in Balance. Sowie auch umgekehrt.
 
 
Wie haben die Frauen reagiert, die zum ersten Mal damit in Berührung gekommen sind?
 
Jörg Roth: Für alle war es neu. Sie waren durch die Bank gespannt, was passiert. Durch diese Neugierde fällt es ihnen relativ leicht, sich auf die Übungen einzulassen und darüber zu reden, was sie dabei spüren. Dies ist auch für die Lehrer sehr interessant, da ihnen jeder Schüler neue Aspekte aufzeigt. Jeder Mensch ist eben anders.
 
 
Welche Fehler können Anfänger machen?
 
Adelino Rondalli: Anders als in der Schule können und sollen sie alle Fehler machen. Nur wenn sie den Mut zum Unperfekten haben, offen sagen, wie es ihnen bei den Übungen geht und auf den Lehrer vertrauen, kann dieser ihnen weiterhelfen. Nur so kommen sie voran.
 
 
Wirkt sich die Umgebung des Japanischen Gartens auf den Kurs aus?
 
Adelino Rondalli: Ja, er gibt den Menschen die Möglichkeit, den leicht magischen Ort mit den Grundprinzipien der drei Übungsformen zu verbinden. Auch wenn der Garten nur Kulisse ist, unterstützt er die Stimmung, die sich einstellen soll.
 
Jörg Roth: Die Übungen im Zen-Garten, welcher in seinem Aufbau Inseln im Meer darstellt, werden zu etwas Besonderen. Sie bilden ein ganzheitliches Erlebnis von Achtsamkeit.
 
 
Wann sind Sie selbst zu Qi Gong und Tai Chi Chuan gekommen?
 
Adelino Rondalli: Ich selbst bin mit 14 Jahren auf Empfehlung eines Arztes zu Tai Chi gekommen. Anfangs habe ich versucht, die Kampfkunst mit Hilfe eines Buchs zu erlernen. Dieses Vorhaben scheiterte kläglich. Schließlich habe ich jemanden kennengelernt, der mir meinen ersten Einblick ermöglichte. Ich hatte weitere Lehrer, die meinen Weg festigten. An einer Schule in Bern erhielt ich meine ersten Graduierungen.
 
Jörg Roth: Ich war Ende 20 und hatte Herzprobleme, als ich einen Gutschein für Tai Chi geschenkt bekam. Dieser hat mich zur Tai Chi Akademie und Herrn Rondalli geführt. Unter seiner Leitung lerne ich seither die Kämpfkünste Chinas. Nach zwei Jahren Training konnte ich sogar die Medikamente absetzen. Innerhalb der letzten 10 Jahre erlernte ich nicht nur in Kaiserslautern Kung Fu, Tai Chi und Chi Gong, sondern auch im einzigen Shaolin Tempel Deutschlands in Berlin und direkt in China. Dort besuchte ich immer wieder den Shaolin Muttertempel in Henan und wurde Ordensmitglied. Eine weitere Chinareise führte mich in die daoistischen Wu Dang Berge, wo ich Einblick in das Kung Fu und Qi Gong der dortigen Priester erhalten konnte. Mein hauptsächlicher Lehrer ist jedoch Adelino.
 
 
Und wie wird man Großmeister?
 
Adelino Rondalli: Man muss mindestens den 5. Meistergrad erreichen und eigene Schüler zu Meistern ausgebildet haben. Außerdem benötigt man eine Lehrer- und Prüferlaubnis der eigenen Meister. Es ist ein langer Weg aber ich bin sehr froh, ihn erleben zu dürfen.
 

Ankommen und Ruhe finden. Der Zengarten war ein weiterer Trainingsort unserer Gruppe

 
Das Interview wurde durchgeführt und für uns freigegeben von Frau Friederike Jung. 
Wir bedanken uns recht herzlich für die Erlaubnis es online stellen zu dürfen. 
Des Weiteren Bedanken wir uns bei Petra Rosenzweig und dem japanischen Garten Kaiserslautern e.V. 
 
Damit sind wir am Ende unseres heutigen Eintrags angelangt. 
Habt ihr neue Anregungen gefunden oder Fragen an uns? Dann hinterlasst uns gerne einen Kommentar.
 
Bis zum nächsten Mal. 
 
 
Alles Gute, 
Euer Team der Tai Chi Akademie Kaiserslautern

Kampfkünste am Cosplaytag 2017 im japanischen Garten Kaiserslautern

 

Herzlich willkommen zu unserem neuen Blog Eintrag.

 

Heute möchten wir euch von unserem Auftritt beim Cosplaytag im japanischen Garten Kaiserslautern berichten. Unsere Schülerin Josie hat den Tag zusammengefasst. Viel Freude beim Lesen.

 

Am Samstag dem 7.8.2017 fand im japanischen Garten Kaiserslautern der diesjährige Cosplay-Tag statt. Mit im Programm waren zwei Kampfkunstvorführungen unseres Vereins. Unser Showteam zeigte sein Können und führte die Gäste durch die Welt der chinesischen Kampfkünste. Ich war als erstes Mal mit von der Partie.


Eigentlich hatten wir ein langes Aufwärmen geplant und wollten dazu einige Runden durch den Garten laufen, um einen Eindruck unseres Trainingsablaufs zu übermitteln. Diese Idee ließen wir jedoch schnell fallen. Es war einfach zu heiss. So einigten wir uns nur das Nötigste zu machen, bevor wir uns in das Auftrittsrondell begaben und dort vor dem Publikum die traditionellen Vorübungen aus dem Kung-Fu zeigten. Ich mag es sehr wenn wir synchron unsere Stretchkicks machen. Schon allein das ist für mich die erste Gruppenform.
Anschliessend begann unsere Show.

Ellen präsentierte eine Tai Chi Fächerform auf die eine Kung Fu Gruppenform folgte, bei der auch ich teilnahm. Wir hatten speziell für diesen Tag unsere Begleitmusik auf das Anime-Genre angepasst. Während Ellen sich ruhig und geschmeidig zu dem Titelsong von Prinzessin Mononoke bewegte, wurden unsere Schläge und Tritte vom Soundtrack von Kung Fu Panda getrieben. Nach der Gruppe folgte eine weitere Shaolin-Handform, welche von Yahia und Carsten vorgeführt wurde.

 

Zu einem sehr symphonischen Stück betrat Zoraya als nächstes den Rasen. Die Gäste waren von der ersten Bewegung an gefesselt. Mit einer Kung Fu Schwertform schwebte sie regelrecht durch das Rondell und wurde von Carsten mit einer Stockform abgelöst. Hier gab es ein ungeplantes Highlight der Vorführung, als Carsten nach einem kraftvollen Sprung seinen Stock auf dem Boden zerschmetterte. Es war zwar anders gedacht, aber dieses etwas abrupte Ende war definitiv sehr effektvoll und wurde mit frenetischem Applaus belohnt.

 

Seraina war als nächstes an der Reihe und zeigte eindrucksvoll den Unterschied zwischen einer Tai Chi und einer Kung Fu Form. Auch sie präsentierte eine Fächerform, jedoch kämpferischer und aggressiver als in der Tai Chi Form. Den Zuschauern wurde nun klar, dass der Fächer wirklich eine Waffe ist.

 

Zum Abschluss der Formenvorführung zeigte Ragib die Guan Dao, die schwere Hellebarde des General Guan Yu. Kurz bevor die Musik verklang demonstrierten wir noch einige Verteidigungstechniken. Yahia musste hier gegen 4 Angreifer bestehen und gab dabei einen Einblick in unser Kampfsystem.

 

Damit war unsere Show an ihrem Ende angelangt und unser Meister Markus lud die Zuschauer nun ein, einen persönlichen Einblick in die Kampftechniken zu wagen. Viele Neugierige betraten nun das Rondell und Markus nahm sich viel Zeit, um den Interessierten verschiedene Anwendungen zu zeigen und ihnen die Möglichkeit zu geben sie selbst auszuprobieren.

2 Stunden später wiederholten wir unsere Vorführung und konnten erneut viele Gäste für unsere Kampfkünste begeistern.
In der freien Zeit zwischen den beiden Vorführungen kam Seraina auf die Idee, zusammen Fotos zu machen. So hatten wir ein kleines Fotoshooting, bei dem sehr schöne Bilder entstanden.


Damit bin ich am Ende meines Berichtes und freue mich wenn er euch gefallen hat.
Alles Gute
Josi

 

 

Vielen Dank an Josi für den Bericht und alle aktiven die an den Vorführungen und den begleitenden Arbeiten am Cosplaytag teilgenommen haben. Wir hoffen euch hat der Bericht gefallen und ihr habt Freude an den schönen Bildern.

 

Damit verabschieden wir uns bis zum nächsten mal, wenn ihr Fragen zu der Veranstaltung oder unseren Vorführungen habt, könnt ihr diese natürlich in den Kommentaren stellen.

 

Euer Team von der Tai Chi Akademie Kaiserslautern

Yahias Reise in die Welt der Kampfkünste

Herzlich Willkommen zu unserem neuen Blogeintrag. In den letzten Wochen haben wieder einige unserer Schüler erfolgreich ihre Prüfungen abgeschlossen. Wir möchten allen Prüflingen für ihre Mühe danken und ihnen herzlichst zu dem ersten Schritt auf dem langen Weg zum Meister gratulieren.
 
Einer unserer Prüflinge hat uns seine Geschichte zur Verfügung gestellt. Sie beginnt in Afghanistan, lässt Sprachbarrieren hinter sich und führt schließlich bis in das Showteam unseres Vereins. 
Wir wünschen euch viel Freude beim Lesen von Yahias Reise zur Kampfkunst. 
 

Yahia in Aktion

 
Hallo, ich bin Yahia Nazari. Ich bin achtzehn Jahre alt und erst seit Dezember 2014 in Deutschland. Schon als ich klein war hatte ich großes Interesse an Kung Fu. Auch in meiner Heimat Afghanistan schauten wir die Kung Fu Filme von Bruce Lee und Jackie Chan, jedoch gab es dort keine Schulen an denen man diesen Sport erlernen könnte. Ich wollte es auf jeden Fall irgendwann erlernen. Ich wollte endlich keine Angst mehr haben, wenn ich durch die Straßen gehe. Ich wollte innerlich so unerschütterlich und ausgeglichen sein, wie die Helden in den Filmen. Es ging für mich immer um viel mehr als nur den Wunsch mich verteidigen zu können.
 
Es war der Wunsch, an mir selbst zu arbeiten und meine Persönlichkeit zu formen. Also träumte ich immer wieder von meinem Weg zum Kung Fu Meister. Da ich keinen Kung Fu Unterricht in meiner Heimat finden konnte, trainierte ich alle Sportarten die mir möglich waren. So lernte ich eine gute Koordination und Körperkontrolle. Auch konnte ich meine Körperkraft verbessern. Insgeheim versuchte ich mich immer wieder an den Bewegungen aus den Kung Fu Filmen. 
 
Dann kam die große Reise nach Europa. Nachdem ich vergeblich versucht hatte, in Griechenland oder Österreich eine Bleibe zu finden, kam ich nach Deutschland. Ich wurde in einem sehr schönen SOS Kinderdorf untergebracht.
 
Die Betreuer waren sehr hilfsbereit und freundlich. Mit ihrer Hilfe lernte ich deutsch und konnte schon bald am Unterricht in der Schule teilnehmen. Meine Noten wurden immer besser und als ich immer sicherer mit dem Schulstoff wurde, begann ich mich nach einer Kampfkunstschule umzusehen. Ich hoffte endlich mal mit einem Kung Fu Meister reden zu können. Ich hatte so viele Fragen, z.B.
 hatte ich große Angst, dass ich schon zu alt sei um Kung Fu zu erlernen. 
 
Eines Abends sagte unsere Betreuerin, dass ein Kung Fu Trainer zu uns zu Besuch kommen würde, um uns die chinesischen Kampfkünste zu zeigen. Ich freute mich riesig. Meine Betreuer hatten keine Ahnung, wie lange ich davon geträumt hatte, sie waren nur von meiner Begeisterung an dem Abend verwundert. Vielleicht könnte ich endlich meinen Traum erfüllen. 
 

Auch im Showteam ist er fester Bestandteil

 
An diesem Abend führte uns der Trainer einige Kung Fu Techniken vor und ich war begeistert. Zum Abschluss bot er mir an, doch einmal beim Training vorbeizukommen und ich war so neugierig, dass ich gleich am nächsten Abend dort war. Ich hatte großen Spaß am Training, doch nicht nur das, ich lernte dort auch die Meister und viele nette Leute kennen. Ich hatte in meinem Leben bis dahin kaum Menschen getroffen, bei denen ich mich so wohl fühlte wie in diesem Kung Fu Verein.
 
Seit ungefähr zwei Jahren lerne ich nun Kung Fu und habe mehr erreicht, als ich mir zu Beginn erwartet hatte. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass man alles lernen und erreichen kann, wenn man es wirklich will. Jedoch muss man dafür kämpfen um seinem Ziel näher zu kommen und es schließlich auch zu erreichen. Am meisten gegen sich selbst… Ich habe durch mein Kung Fu Training viel an Selbstbewusstsein und Stärke dazu gewonnen. Und ich werde von Tag zu Tag selbstsicherer.
 
Ich möchte mich hier auch noch bei meinem Kung Fu Meister und meinen Trainern für all die Mühe und Unterstützung bedanken. Insbesondere bei meinem Lieblingslehrer Jörg Roth, der für mich nicht nur Trainer sondern auch Freund und Bruder wurde. Es erfüllt mich mit Stolz, ihn meinen Trainer nennen zu dürfen.  Er spornt mich an und motiviert mich schon allein durch seine Anwesenheit beim Training. Jörg verlangt viel von mir und möchte dass ich meine Ziele erreiche. Ich hoffe, dass ich seine Erwartungen in Zukunft erfüllen kann.
 
Noch eine kleine Erkenntnis, die ich für mich gefunden habe und hier mit euch hinzufügen möchte: 
Jeder Tag ist ein neuer Anfang für dich, verliere diese Zeit nicht und mach das, was du gerne machen möchtest!
 
Alles Gute 
Yahia
 
 
Vielen Dank Yahia, für deine Schilderung und dein Engagement in unserem Verein. 
Wir sind sehr froh, dass du bei uns trainierst und so hart an dir arbeitest. 
 
Nun sind wieder unsere Leser gefragt: 
 
Habt ihr euch auch schon solche sportlichen Träume erfüllen können. Welche Hindernisse lagen auf eurem Weg?
Wir freuen uns auf Eure Reiseerfahrungen.
 
Und nun bis zum nächsten mal in unserem Blog. Vielen Dank für euer Interesse. 
Alles Gute und viel Freude bei allem was ihr tut. 
Euer Team der
Tai Chi Akademie Kaiserslautern

Waffenrecht in den Kampfkünsten

Hallo Zusammen, 
Unseren heutigen Beitrag möchten wir nutzen um auf ein sehr wichtiges Thema einzugehen.
Wie verhält es sich mit dem Waffenrecht in Deutschland, wenn es um Kampfkunst geht?
 
Dieser Beitrag sollte von allen Schülern und Erziehungsberechtigten, die sich mit Kampfkünsten beschäftigen, gelesen werden.
 
Im Blog der Webseite www.Budoten.de, wurde in den letzten Wochen ein sehr gut verfasster Text zu diesem sehr kniffligen Thema veröffentlicht. 
Wir möchten euch hiermit die Möglichkeit geben Probleme und Missgeschicke, welche auf Unwissenheit beruhen, zu vermeiden. 
 
In den Text findet Ihr Hinweise zur Lagerung, Handhabung und dem Transport eurer Trainingswaffen. 
 
Hier ist der Link zum Beitrag von Budoten:
 
Solltet ihr zu diesem Thema Fragen haben, so scheut nicht diese an uns weiterzuleiten. 
 
Nun möchten wir euch allen viel Freude beim Training wünschen und sagen
Tschüss
Bis zum nächsten Mal in unserem Blog
 
Alles Gute
Euer Team der Tai Chi Akademie Kaiserslautern e.V.

Meditation in der Tai Chi Akademie

Herzlich Willkommen zu unserem neuen Blogeintrag.

 

Ein sehr wichtiger Bestandteil der chinesischen Kampfkünste ist die Meditation. Viele Meister beharren auf der Meinung, dass ein Schüler des Kung Fu und Tai chi Chuan niemals die Meisterschaft erlangen wird, wenn er nicht regelmäßig meditiert. In unserem Verein werden die Meditationsübungen, im Rahmen des Qi Gong Unterrichtes gelehrt.

 

Viel Freude beim Lesen.

 

Die Buddhahalle des Shui Yu Tempels in China.

Die Buddhahalle des Shui Yu Tempels in China.

 

Hallo,

Ich möchte euch zu einem Moment der Ruhe einladen.

 

Alle Teilnehmer können im Untericht 4 Arten der Meditation kennen lernen.

 

– Sitzmeditation

– Standmeditation

– Gehmeditation

– Qi Gong

 

In diesem Text möchte ich auf die Sitzmeditation eingehen. Als erstes sollte mit Sagen und Mythen aufgeräumt werden. Meiner Meinung ist es unmöglich durch Meditation und QiGong den Zustand des Schwebens zu erlangen. Die weitverbreiteten Videos von Menschen die mit ihrem Qi Angreifer ohne körperlichen Kontakt abwehren oder Papier anzünden können, sind einfach nur lächerlich. Selbst die alten Meister in China, die ich kennenlernen durfte, lachen sich schief bei solchen Videos und erklären einem dann wie dieser Trick funktioniert.

 

Meist sind eine Art Hypnose oder chemische Reaktionen im Spiel. Leichtgläubige und Praxisferne können damit schnell beeindruckt und hinters Licht geführt werden. Solche Showeffekte wären in meinen Augen auch ein sehr fragwürdiges Ziel, Meditation zu üben.

 

Es sollte darum gehen, sich selbst und anderen Menschen zu helfen. Die Übungen sollen helfen, die eigene Kraft zu spüren, neue Energie zu gewinnen, sich und seinen Geist zu heilen oder einfach nur Ruhe zu finden. Mit Hilfe der Meditation kann man den Kreisverkehr der Gedanken verlassen und in unserer schnellen Welt das Bremspedal betätigen.

 

Wer regelmäßig meditiert erhält die Fähigkeit seinem Unterbewustsein zuzuhören. Es gibt viele weitere, bewiesene, Vorteile, die durch häufiges Meditieren erreicht werden können. Diese sollte jedoch jeder Übende selbst finden, da Meditation etwas sehr Individuelles ist.

 

Auch in unseren Wäldern kann man wundervolle Plätze zum meditieren finden

Auch in unseren Wäldern kann man wundervolle Plätze zum meditieren finden

 

Nun zum Sitzen

 

Was du benötigst: (Oder genauer gesagt, was es erleichtert, eigentlich braucht man gar nichts):

– einen störungsfreien Raum, in dem ihr euch wohlfühlen könnt

– eine Decke oder ähnliches

– eine Art Sitzkissen ( Meditationskissen, eine gefaltete Decke, einige Badehandtücher usw.)

– Ruhe

 

Auf was du beim Sitzen achten solltest:

 

– Die Sitzunterlage sollte eher fest sein, damit du nicht einsinkst und eine feste Sitzposition aufrechterhalten kannst.

– Der Rücken sollte gerade sein.

 

Es geht nicht darum, wie du sitzt, sondern dass du sitzt.

Es ist besser, für den Anfang keine spezielle Sitzposition zu erzwingen. Was bringt es schon, wenn du ungeübt deine Beine in einen Lotussitz zwingst und dann vor lauter Schmerzen erst gar nicht dazu kommst, einen Meditationszustand zu erreichen. Ich selbst sitze meist in einem Schneidersitz oder in einem halben Lotussitz. Je nach Tagesform. Der Vorteil an einem halben Lotussitz oder dem Lotussitz selbst ist, dass die Knie auf der Erde ruhen, was dem Sitz eine sehr gute Festigkeit gibt.

 

Unser Trainer Jörg Roth wird unsere neuen Meditationskurse leiten

 

Eine kleine Anleitung zur Meditation

 

In den folgenden Zeilen beschreibe ich den von mir meist genutzten Weg, um eine Meditation zu erreichen. Wie oben angedeutet, ist Meditation aber etwas sehr Individuelles. Es gibt keinen richtigen und keinen falschen Weg. Nur falsche Ziele.

 

– Smartphone und Computer ausschalten. Wenn du sich dadurch sicherer fühlst, häng ein „Bitte nicht stören“ Schild an die Tür.

 

– Errichte deinen Dharmasitz ( Meditationskissen und Unterlage ), wenn du magst, kannst du Räucherwerk anzünden, oder duftende Blumen aufstellen.

 

– Verneige dich vor deinem Meditationsplatz bevor du dich setzt ( Mir selbst helfen kleine Ritualisierungen, um die Meditation schneller zu erreichen )

– Begebe dich in deine Meditationshaltung.

 

– Nun folgt das Ausrichten des Köpers. Darunter versteht man ca. eine Minute Zeit in der man seinem Körper die Möglichkeit gibt, die korrekte Meditationshaltung zu finden. Zu deutsch: Nimm dir Zeit, eine angenehme und entspannte Haltung zu finden. Überprüft, ob dein Rücken gerade ist, der Nacken aufrecht und entspannt ist. Lass deine Schultern locker hängen und versuche deine Beine so zu positionieren, dass du während des Sitzens Krämpfe vermeiden kannst. Entscheide, ob du mit offenen oder geschlossenen Augen sitzen möchtet.

 

– Das Ausrichten des Geistes: Hier gibt es die individuellsten Möglichkeiten. Meine ist das bewuste Wahrnehmen des Atems. Das Spüren des Weges den der Atem in den Körper nimmt und wie er wieder ausströmt. Manchmal konzentriere ich mich auch nur auf das Atemgefühl in meinen Nasenflügeln.

 

– Meditation. Das Ausrichten des Geistes ist schon ein Teil der eigentlichen Meditation. Nun gilt es diese Achtsamkeit auf den Atem beizubehalten und die Gedanken einfach fließen zu lassen.

 

– Das Beenden der Meditation: Nachdem man die Meditation beendet hat sollte man nicht direkt aufspringen. Bleibe noch eine Minute sitzen. Strecke die Beine aus, massiere die Gelenke ein wenig, oder klopfte wie nach einer Qi Gong Übung deinen Körper ab. Im Shaolintempel in China klopfen die Mönche, neun mal, mit geschlossenem Mund die Zähne aufeinander. Dann lassen sie die Zunge, neun mal in jede Richtung über die Zahnreihen kreisen. Als nächstes wird der Speichel im Mund gesammelt ( fühlt sich ein wenig an als würde man ein Bombon lutschen ) und hernach in 3 Teilen geschluckt. Beendet wird die Übung mit dem Abklopfen des Körpers.

 

Probleme bei der Meditation

 

– Das ständige Auftreten von sorgenvollen Gedanken oder geistigem Geschnatter:Dazu habe ich einmal einen schönen Satz gehört – Lass die Gedanken wie Wolken sein. Lass sie kommen und gehen. Erst wenn du dich ihrer annimmst, verwandeln sie sich zu Sorgen.

 

– Körperliche Schmerzen: Hier gibt es verschiedene Herangehensweisen. Ich bin immer dafür, Störungen zu beheben. Eine Meditation, bei der man darauf konzertriert ist die schmerzenden Beine oder die volle Blase zu ignorieren, ist nach meiner Meinung verschwendete Zeit. Vielen dieser Störungen geht man aber mit einem achtsamen Ausrichten des Körpers aus dem Weg. Falls es aber vorkommt rege ich dazu an, einfach kurz die Haltung zu korrigieren. Außerdem werden solche Störungen bei häufigerem Üben von alleine immer seltener. Übung macht auch hier den Meister.

 
 
Nun wünsche ich dir viel Freude beim Üben.

Alles Gute
Jörg Roth

 

 

Das war es mal wieder für heute. Solltest du Fragen zu unserem Qi Gongkurs oder der Meditationspraxis selbst haben, hinterlasse uns einfach einen Kommentar oder schreibe uns über das Kontaktformular dieser Seite. Natürlich interessieren uns wie immer auch deine Erfahrungen mit dem Thema.

 

Nun möchten wir uns für heute verabschieden und sagen Tschüss, bis zum nächsten Mal.

Dein Team der Tai Chi Akademie Kaiserslautern