Neues aus der Schule für ganzheitliche Förderung am Beilstein
Hallo, schön das du uns wieder besuchst. Heute haben wir einen persönlichen Bericht, zu unserem ehrenamtlichen Training an der Beilsteinschule/Kaiserslautern vorbereitet.
Joshua Bold ist einer unserer freiwilligen Kung fu Trainer unseres Projektes –
„WAS ANDERE KÖNNEN – MACHEN WIR AUCH!“.
Er ist seit beginn dabei und war zusammen mit Jörg Roth seit der ersten Stunde leitende Kraft dieses Projektes.
In den folgenden Zeilen beschreibt er den derzeitigen Trainingsablauf und die Erfolge nach fast 2 Jahren Training mit den Schülern der Förderschule am Beilstein.
Ein ganz besonderes Training
Willkommen zu meiner Schilderung unseres Trainings an der Schule am Beilstein.
Wir haben euch schon von unserem Engagement berichtet und möchten euch nun einen genaueren Einblick in unsere Arbeit geben. Unser besteht aus Jörg, Kay, Ellen und mir selbst.
Jeden Dienstag Morgen treffen wir uns kurz vor 9:00 Uhr in der Turnhalle der Beilsteinschule. Kurz darauf erscheinen auch schon die ersten Schüler herein und begrüßen uns. Der Umgang ist dabei etwas lockerer, als vor jedem anderen Training bei uns im Verein. Sobald sich alle versammelt haben, kann es los gehen.
Das Training beginnt indem sich die Schüler in Reihen aufstellen und wir uns zueinander verbeugen. Darauf hin lockern wir unsere Gelenke einwenig auf. Wir fangen bei den Füßen an, und arbeiten uns den Körper hinauf. Als Erstes kommen die Sprunggelenke, die wir durch ein Kreisen mit der Ferse lockern. Es folgen die Knie, die wir mit geschlossenen Beinen, aber auch in einem schulterbreiten Stand kreisen lassen. Die Hüfte lockern wir indem wir sie kreisen lassen. Das klingt jetzt ziemlich einfach, ist aber wichtig um dieses für uns so wichtige Gelenk für das Training vorzubereiten. Auch die Schultern dürfen nicht vergessen werden. Hierzu lassen wir die Arme ein wenig kreisen. Zuerst nur in eine Richtung, dann aber auch entgegengesetzt. Dies ist schon in unserm regulären Training eine recht schwierige Koordinationsübung für viele Schüler.
Alle diese Übungen werden von den Beilstein-Schülern mit Begeisterung und im Rahmen ihrer Fähigkeiten so gut ausgeführt wie es ihnen möglich ist. Damit kann das Aufwärmtraining richtig los gehen. Zunächst laufen wir einige Runden in schnellem Tempo durch die Halle. Wobei die Kinder lockere Schläge in die Luft, im Tackt der Schritte, machen müssen. Ist dies gemeistert geht es zurück in die Aufstellung. Als nächste Übung folgen Hampelmänner (40-50Stück). Alle, inklusive der Trainer, sind jetzt etwas außer puste, dennoch geht es weiter. Wir machen einige Liegestütze für die Arme und für die Bauchmuskeln stehen Sit Ups auf dem Programm. Beide Übungen erfreuen sich zwar nicht allgemeiner Beliebtheit, gemacht werden sie trotzdem. Dabei wird auch gerne mal etwas geschummelt, aber wer quält sich schon gerne selbst? ;).
Mit einer letzten Übung für den Rücken kommen wir dann zum Ende des Aufwärmens. Wir legen uns auf dem Bauch und heben die Arme sowie Oberkörper vom Boden ab. Diese Stellung wird so lange gehalten, bis wir Trainer das Absetzen erlauben. Nach diesen Übungen ist schon mehr als die Hälfte unserer ersten Unterrichtsstunde um und wir beginnen mit dem Üben der Wu Bu Quan, der ersten Shaolin Faustform. Zunächst laufen wir die Form ohne Unterbrechungen. Die Wechsel der einzelnen Positionen werden von einem der Trainer angesagt. Jeder Schüler hat die Aufgabe hierbei auf seine eigenen Stände und Körperhaltung zu achten.
Erst beim zweiten Durchlauf werden die Schüler von den Trainern, oder fortgeschritteneren Mitschülern, auf Fehler aufmerksam gemacht und korrigiert. Damit lernen sie nicht nur Achtsamkeit mit sich selbst, sondern auch gegenüber andern. Die Zeit verrinnt wie im Fluge und schon bald müssen wir das Training beenden. Dazu stellen sich alle, wie zu Beginn, auf und bedanken uns mit einer kleinen Verbeugung für das Training. Die Schüler danken für das Training, und die Trainer für die Begeisterung und den Einsatz der Kinder. Trotz dieses kleinen Rituals lässt es sich aber keiner nehmen, sich noch einmal direkt bei den Trainern zu verabschieden bevor es zurück in die Klassen geht.
Wir Trainer sind in diesem Moment auch ein bisschen erschöpft. Es folgt eine kurze Pause von ca 5 Minuten bevor die nächste Gruppe eintrifft. Wir haben uns nach unseren bisherigen Erfahrungen dazu entschlossen die Kinder in zwei Gruppen einzuteilen. Dies ermöglicht uns zu vermeiden, dass bei den begabten Schülern Langeweile aufkommen kann oder bei den schwächeren eine Überlastung eintritt. Uns ist dabei wichtig, dass es jederzeit möglich ist Schüler zwischen den Gruppen wechseln zu lassen. Während unserer Pause kommen die Schüler der zweiten Gruppe selbstständig in die Halle. Sie begrüßen uns locker mit einem Handschlag oder einer Umarmung. Dann beginnt das Training, also wieder zurück in die Aufstellung für den gemeinsamen Gruß und die Lockerungsübungen. Das Aufwärmtraining wird etwas intensiviert in dem wir z.B. schneller laufen, mehr Liegestütze und auch mehr Sit-Ups machen. Auch jetzt ist das Training (gefühlt) viel zu kurz und wir müssen zusehen, dass wir möglichst schnell mit dem Üben der Form beginnen können.
In dieser Gruppe achten wir Trainer darauf, dass die Schüler tiefere Stände und auch schwierigere Positionen meistern. Ein Beispiel dafür ist der Pu Bu, ein sehr tiefer Stand, der auch für unsere Vereinsmitglieder immer wieder sehr schwer auszuführen ist. Man kann ohne weiteres sagen, dass sich dieses Training von unserem regulären Vereinstraining, nicht unterscheidet. Um so beeindruckender ist es zu erleben, wie erfolgreich die Beilsteinschüler auch diese Aufgaben meistern. Dann ist es auch schon vorbei. So nehmen wir wieder Aufstellung und bedanken uns mit einer Verbeugung für ein tolles Training. Jeder unserer Schüler möchte den Trainern nun die Hand schütteln oder noch einmal gedrückt werden.
Damit entlassen wir unsere Rasselbande zurück in ihre Klassen und freuen uns auf das nächste Training.
Jeder einzelne Trainer ist jeden Dienstag gegen 11 Uhr körperlich und auch geistig etwas mitgenommen. Eine Gruppe von Kindern zu leiten und gleichzeitig mit ihrem Elan Schritt zu halten ist ein wirklich intensives Training. Jedoch will es keiner von uns missen, die Begeisterung und das Erstaunen dieser Kinder über die eigenen Leistungen zu sehen.
Ich möchte mich an dieser Stelle ganz besonders bei dem Lehrpersonal der Förderschule am Beilstein bedanken. Als das Konzept des Trainings an sie heran getragen wurde, haben sie es mit Begeisterung aufgenommen und unterstützen uns tatkräftig. Man sollte auch nicht unerwähnt lassen, dass an jeder Trainingseinheit eine Lehrkraft teilnimmt um uns mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Einen solchen Einsatz finde ich sehr bewundernswert. Ich glaube nicht, dass das Projekt ohne diese Unterstützung so erfolgreich geworden wäre: Danke an alle Mitwirkenden und ein besonderer Lob für euren unermüdlichen Einsatz.
Bis bald und immer schön locker bleiben,
euer Joshua
Wir hoffen sehr, dass dir der Bericht Freude bereitet hat und möchten uns an dieser Stelle bei allen aktiven des Projektes – „WAS ANDERE KÖNNEN – MACHEN WIR AUCH!“ – bedanken.
Zu nennen sind hier: Joshua und Ellen Bold, Kay Krob und Michaela Beth, sowie Jörg Roth.
Auch möchten wir der Leitung und den Lehrern der Beilsteinschule für ihr Vertrauen in unsere Sache Danken.
Wir würden uns sehr freuen, wenn du diesen Beitrag auf deiner Social Media Seite teilst und so unsere ehrenamtliche Arbeit unterstützt.
Wenn du die Arbeit unseres Teams finanziell unterstützen möchtest, kannst du uns eine kleine Spende an folgendes Konto zukommen lassen:
IBAN: DE 75 54050110 0000 394494
BIC: MALADE51KLS
Verwendungszweck: SPENDE / WAS ANDERE KÖNNEN – MACHEN WIR AUCH!
Vielen Dank für die Unterstützung und bis zum nächsten mal.
Alles Gute wünscht dir das Team der
Tai Chi Akademie e.V. Kaiserslautern