Ein Kampf um Gedanken und Wege

Hallo und herzlich Willkommen zu unserem neuen Blogeintrag.

Heute stammt er mal wieder aus der Feder unserer Katrin. Das Leben in China hat sie wirklich bereichert. Immer wieder erzählt sie uns unglaublich spannende Dinge über das Training mit Ihrem Meister am anderen Ende der Welt. Was sie uns dieses Mal in Ihrem Text erzählt, ist eine ganz andere Ansicht zur Kampfkunst. Wir möchten gar nicht lange um den heissen Brei reden, sondern dich nun mit Ihren Zeilen alleine lassen, in der Hoffnung, dass deine Meinung dazu uns als Kommentar erreicht. Viel Freude beim Lesen …

Wenn wir nur kämpfen lernen möchte, warum versuchen wir die Ruhe zu finden?

Wenn wir nur kämpfen lernen möchte, warum versuchen wir die Ruhe zu finden?

Ein Kampf um Gedanken und Wege, von Katrin Kowalski

Heute möchte ich über etwas schreiben, was mir persönlich sehr am Herzen liegt und was mir seit einiger Zeit nicht mehr aus dem Kopf geht. Es zielt nicht darauf ab, zu informieren, sondern viel mehr, eine Antwort zu finden, eine Diskussion zu entfachen, oder schlicht, die Frage zu erläutern, sodass sie keiner Antwort mehr bedarf.
Meine Frage ist leicht in Worte gefasst: schon seit geraumer Zeit, gefestigt aber durch mein Leben in China, kämpfe ich mit dem Gedanken, warum ich mehrmals wöchentlich ins Training gehe, um das Kämpfen zu lernen. Warum? Bin ich doch zum einen ein aus tiefstem Inneren friedvoller Mensch und zum anderen jemand, dem das Leben wertvoll ist. Kurz, ich bin ein Bewahrer, kein Zerstörer. warum also – und seien es auch nur Verteidigungstechniken – finde ich mich Woche für Woche mit Menschen zusammen und lasse mir beibringen, wie sich mein Körper zu bewegen hat mit dem Ziel zwar mich zu schützen, dennoch andere zu verletzen.

 

Können wir uns nur durch unsere Haltung wie ein Zweig im Wind von Aggressionen abwenden?

Können wir uns nur durch unsere Haltung wie ein Zweig im Wind von Aggressionen abwenden?

Ja, ich kann mir die Antwort selbst geben. Weil mein Körper Bewegungsabläufe verinnerlichen muss, damit er im Ernstfall reagiert, außerdem, um meine Beweglichkeit und Reaktionszeit zu steigern und natürlich der Fitness und eigenen Körperkontrolle wegen. Okay, das verstehe ich alles und dem stimme ich ja auch zu, aber warum sollte ich es überhaupt soweit kommen lassen? Warum lerne und übe ich nicht lieber, wie ich es schaffe, unangreifbar zu werden? Und ich meine nicht nach dem Motto: einen Krieg zu entscheiden, bevor er ausgebrochen ist, da gibt es eine ganze Menge unschuldige Opfer, schon klar. Aber warum nicht das Szenario, dass jemand angreifen will und zwei bis drei Meter vor seiner erwählten Beute plötzlich sprichwörtlich gegen eine Wand rennt? Und je mehr er es versucht, desto mehr wird er staunen und nicht verstehen. Und desto wütender wird er werden und umso mehr wird er es versuchen und scheitern. So lange, bis er sich so erschöpft hat, dass er einige Zeit keine Aggression mehr in sich trägt. Wäre das denn keine schöne Lösung? Ohne Verletzung, ohne Schmerz, ohne Polizei, die einen dann möglicherweise noch beschuldigt zu viel getan zu haben? Es muss ja gar nicht bei der Wand bleiben, es gibt unendliche Möglichkeiten, von Hitze, Kälte über physische Dinge bis hin zu Emotionen, und falls man doch einmal zu unkonzentriert oder müde ist, kann man sich ja immer noch auf seine körperliche Reaktion verlassen. Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht gegen das Trainieren von Abwehrtechniken, keineswegs. Ich sehe nur einen anderen Weg, einen effektiven Weg… und einen verdammt beeindruckenden Weg noch dazu, wenn ich mir überlege, was ich meinen Meister in China alles mit seiner inneren Energie und Willenskraft habe erreichen und verändern sehen. Und ich kann euch nur eines mit hundert prozentiger Gewissheit dazu sagen: ich habe Unglaubliches gesehen und für mich auch – zwar weit weniger Unglaubliches, aber dennoch – Unglaubliches erreicht. Es verhält sich ganz so, wie ein anderer weiser Mensch einmal sagte: „Die Gedanken schaffen das, was wir Wirklichkeit nennen“

Kann die Kampfkunst unseren eigenen Geist zu einer Zuflucht formen, wie der Shaolin-Tempel eine Zuflucht für viele Lebewesen ist?

Kann die Kampfkunst unseren eigenen Geist zu einer Zuflucht formen, wie der Shaolin-Tempel eine Zuflucht für viele Lebewesen ist?

Da das Thema nicht ganz etwas mit Kampfkunst zu tun hat und ich nicht weiß, ob euch dieser Weg auch interessiert, werde ich es erst einmal hierbei belassen. Ich, aber, werde diesem Weg etwas weiter folgen, schlicht und ergreifend, weil ich dank meiner unbändigen Neugierde sowieso nichts anderes tun kann, selbst wenn ich es wollte. Aber mich interessieren auch eure Gedanken und Antworten auf meine Frage brennend, also bleiben mir nur noch zwei Dinge zu sagen: die rege Diskussion möge hiermit eröffnet sein! (Ding Nummer eins) Gefolgt von: Viel Spaß dabei!
In diesem Sinne,
deine Katrin Kowalski

So nun würde es uns wirklich wundern, wenn dieser Text nichts in dir hervorgerufen hätte. Wie ist deine Meinung dazu? Welche Gedanken haben dich bewegt? Bist du offen für solche Fragen oder verschliesst du dich den Dingen die nicht wissenschaftlich ergründet werden können?
Lass es uns wissen und teile den Beitrag mit deinen Freunden.
Wir danken Katrin für ihre Mühe und den Einsatz für unseren Verein.
Bei dir, unserem geschätzten Leser, möchten wir für die Aufmerksamkeit und deine Meinung bedanken.
Bis zum nächsten Mal

Das Team der Tai Chi Akademie Kaiserslautern

Aus der Waffenkammer der Kampfkünste: Der chinesische Dao

Unser Trainer Jörg, mit dem chinesischen Kampfsäbel

Unser Trainer Jörg, mit dem chinesischen Kampfsäbel

Hallo Zusammen,
im heutigen Text entführt euch Jörg Roth in die Waffenkammer der Kampfkünste. Wir möchten euch auf diese Weise die Möglichkeit bieten, mehr über diese zum Teil sehr exotischen Waffen zu erfahren und wünschen Euch viel Spaß mit dem chinesischen Kampfsäbel, dem sogenannten Dao.

Der chinesische Dao.
(chinesisch 刀 dāo: „Messer“)

Hallo und Willkommen in unserer Waffenkammer,

Der chinesische Kampfsäbel ist eine sehr geläufige Waffe in der Formenlehre von Kung Fu und Tai Chi. Sein Ursprung geht zurück auf einen mongolischen Reitersäbel. Im 7.Jahrhundert wurde er von der Tangdynastie neben der Kriegslanze ( chinesisch Ge 戈 ) zur Hauptwaffe der Fußsoldaten. Von der Infanterie wurde er zusammen mit einem Schild für den Sturmangriff und im Nahkampf genutzt.
Wie die meisten Säbel handelt es sich auch beim Dao um eine Hieb- und Stichwaffe, die meist mit einem Schild geführt wurde. Schneiden ist zwar möglich, aber am effektivsten ist die Klinge, wenn der Kämpfer den kopflastigen Schwerpunkt nutzt, um mit möglichst hoher Wucht den breiten Ort (vorderes Klingenende) einer Axt gleich einzusetzen.

Kung Fu Kaiserslautern Säbel 2

Bei solch beherzten Stichen mit dem Übungssäbel, erklingt ein lautes metallisches Knallen.

Da der Soldatensäbel eine einschneidige Waffe ist und die beschriebene Kopflastigkeit besitzt, sind seine Einsatzmöglichkeiten begrenzt. Um das Gewicht besser nutzen zu können, wandert die Klinge meist eng am Körper des Kämpfers um anschliessend mit der aus den Drehungen entstandenen Wucht einen verheerenden Treffer zu setzen. Fechten ist mit dieser Waffe kaum möglich, was dem Gewicht und der Form des Säbels geschuldet ist.

In den bei uns unterrichteten Formen wird dies sehr deutlich. Es gibt extrem viele Hiebe und Stiche mit der Waffe, jedoch nur wenige reine Schnittbewegungen. In den Kung Fu und Tai Chi Formen wird die Waffe so eng am Körper geführt, das der Klingenrücken sogar über den Nacken oder den Rücken des Übenden gleitet. Manche der Stiche und Hiebe werden sogar durch Sprünge in ihrer Gewalt verstärkt. Bei dieser Waffe wird dem Schüler schnell bewusst, dass die Angriffe nicht nur aus den Armen erfolgen können. Wie in allen Formen und Techniken der chinesischen Kampfkünste, entfaltet sich die volle Energie erst, wenn die Hüfte aktiv eingesetzt wird.

Meist werden im Unterricht heute leichte Säbel aus dünnem Blech oder Stahl verwendet. Hier ist die Spitze fast papierdünn. Wenn der Übende seinen Körper korrekt einsetzt und einen geraden Stich oder Hieb durchführt, erschallt im Scheitelpunkt des Angriffs ein metallisch peitschendes Geräusch. Bei Wettkämpfen ist dieses Geräusch ein Teil der Bewertung von Kung Fu Formen.

Jörg beim Training in der Tai Chi Akademie Kaiserslautern

Jörg beim Training in der Tai Chi Akademie Kaiserslautern

Die echte klassische Dao ist eine sehr stabile und ca 4 Kg schwere Einhandwaffe, deren Führung bei weitem mehr vom Übenden abverlangt, als die moderne leichte Übungsversion des Säbels. Immer wieder kommen Gerüchte auf, dass Schwerter und Säbel im alten China mit papierdünnen Klingen ausgestattet waren. Dies ist schlicht und einfach nicht wahr und gehört in die Welt der Kampfkunst-Mythen. Welchen Sinn hätte ein solches Schwert in einer realen Kampfhandlung. Es gibt keinerlei effektive Kampftechniken mit einer papierdünnen, instabilen Klinge. Das einzige was einem Kämpfer mit einem Übungsschwert im Zweikampf übrig bleibt, ist die sofortige Kapitulation oder die Flucht. Ich möchte jeden Schüler, der seine Fähigkeiten mit diesen Übungswaffen schult, dazu ermutigen, seine Formen und Techniken auch einmal an einer echten schweren Waffe zu erproben. Dann wird schnell klar, wie hart der Kampf für die damaligen Soldaten war. Und mit diesen Worten möchte ich die Waffenkammer für heute wieder schließen.

Alles Gute
Euer Jörg Roth

Damit sind wir am Ende unseres heutigen Blogs angelangt. Wir hoffen es war informativ und unterhaltsam. Nun bist Du wieder an der Reihe: Welche chinesische Waffe sollen wir Dir als nächstes Vorstellen? Hast Du Fragen oder Anregungen zu dem heutigen Text?

Alles Gute und bis Bald
In der Tai Chi Akademie Kaiserslautern

Ein wichtiger Schritt für unseren Trainer, Jörg Roth

Jörg Roth im Shaolintempel in China 2013

Jörg Roth im Shaolintempel in China 2013

Herzlich Willkommen zu unserem neuen Blogeintrag

im heutigen Text erzählt dir unser Trainer, Jörg Roth, von einem für Ihn sehr wichtigen Schritt in seiner buddhistischen Ausbildung.
Innerhalb der nächsten Wochen werden wir beginnen in unserem Verein einen Meditations- und Übungskreis für alle interessierten Mitglieder unserer Akademie einzurichten. Dieser Meditationskreis wird von Jörg Roth geleitet. Da nicht alle unsere Mitglieder an der buddhistischen Seite des Shaolin Kung Fu interessiert sind, möchten wir den Schülern, die mehr über alle Aspekte dieser Kultur lernen möchten, einen Rahmen bieten dies außerhalb des normalen Kung Fu Trainings zu verwirklichen. Jörg wird am 25. Mai gemeinsam mit unserem Schüler Jaap, für 3 Wochen in den Shaolintempel in China reisen. Dort werden sie während des kompletten Zeitraums an dem Kung Fu- und Qi Gong Training der Mönche sowie an deren täglicher buddhistischer Praxis teilzunehmen. Als Chan-Schüler von Xuefeng Shi Yan Cheng, kann sich Jörg Roth im kompletten Shaolin Kloster frei bewegen und an allen Zeremonien der Mönche teilnehmen. Wie er zum offiziellen Schüler wurde wird er dir nun schildern.

Mein nächster Schritt

Am Abend des 13. Februar 2015 fuhr ich in das weit entfernte Berlin/Frohnau, um Meister Yan Cheng zu besuchen. Mein Mentor hatte mich eingeladen um im Rahmen eines Exerzitiums meine vierfache Zuflucht zu nehmen. Ich war sehr aufgeregt und versuchte die komplette Fahrt über, den Satz in meinen Kopf zu bekommen, den ich für die Zeremonie brauchen würde.
„Wenn es Euch nicht missfällt, bitte ich Euch, mein Freund und Lehrer zu sein, denn ich weiß nichts von dem, in welchem Ihr Meister seid.“

Gegen 17.30 Uhr kam ich endlich am Seminarhaus in Frohnau an und die Aufregung stieg noch weiter. Nach einer herzliche Begrüßung durch Shi Yan Cheng wurde eine heiße Suppe ausgeschenkt. Das tat sehr wohl und sorgte dafür, dass endlich auch meine ruhelosen Gedanken in Frohnau ankamen.

 

Nach dem Essen war es an der Zeit, die Straßenkleidung abzulegen und die braune Leinenrobe anzuziehen. Wieder stieg die Aufregung in mir, schließlich sollte heute Abend ein großer Schritt auf meinem Weg als buddhistischer Schüler erfolgen. Alsbald sammelten sich alle Seminarteilnehmer vor der Eingangspforte des Übungsraumes. Shi Fu Yan Cheng entrollte eine Schriftrolle und hängte sie an den Türpfosten. Auf dem Wandbild war in chinesischer Kalligraphie „Xuan Fo Chang“ (Buddha Auswahlort) zu lesen. Die Tür war ab diesem Moment nicht mehr nur eine Tür sondern eine Barriere für unsere Sorgen und das tägliche Treiben unserer Welt. Um diese Barriere zu durchschreiten, wurde uns eine Aufgabe gegeben, die aus einer überlieferten Changeschichte stammt. Dort durchschritten die chanbuddhistischen Schüler die Pforte der Höhle von Maitreya, einer sagenumwobenen Höhle aus der Mythenwelt des alten China. Um diese Barriere hinter sich zu lassen, mussten sie in einer tiefen Verbeugung und mit einem kraftvollen Chi-Laut auf den Lippen durch den Eingang schreiten. Wir taten es Ihnen gleich und so betraten alle Schüler, nach und nach den Ort der Praxis. Mit diesem Ritual begann das Exerzitium.

 

Nach der Abendzeremonie und einer längeren Meditation war es an der Zeit für den gemeinsamen Tee und meine Zufluchtnahme zu Meister Yan Cheng. Die vierfache Zuflucht ist das Annehmen der 3 Juwelen der buddhistischen Lehre und darüber hinaus die rituelle Annahme des Schülers durch seinen Meister. Erst mit der 4-fachen Zuflucht ist der Schüler Teil der Familie des Meisters.

 

Die Schriftrolle am Eingang des Übungsraumes "Xuan Fo Chang" (Buddha Auswahlort)

Die Schriftrolle am Eingang des Übungsraumes „Xuan Fo Chang“ (Buddha Auswahlort)

Als der Tee gereicht wurde, nahm ich die Schale des Meisters an mich und lies mir das heiße Wasser reichen. Als einen Teil meines Geschenkes an meinen zukünftigen Lehrer, hatte ich einen Teesieb in der Form von Buddhas Hand und einen sehr hochwertigen Yasmintee besorgt. Diesen goss ich in der Schale des Meisters auf, lies das Teesieb eine halbe Minute im Wasser verweilen und entnahm dann den Tee. Nun kniete ich mich neben Meister Yan Cheng und hielt ihm die gefüllte Teeschale mit beiden Händen entgegen.

 

Dann begann ich mit der Bitte um Zuflucht.

„Wenn es Euch nicht missfällt, bitte ich Euch, mein Freund und Lehrer zu sein, denn ich weiß nichts von dem, in welchem Ihr Meister seid.“

 

Auf diese erste Frage gab es keinerlei Reaktion, Shifu Yan Cheng saß aufrecht und regungslos. Ich wiederholte meine Bitte und erneut blieb jedliche Reaktion aus. Ich spürte wie ich selbst und auf die anderen Teilnehmer unruhig wurden. Besonders die Anspannung von meinem Freund Heng Yu war förmlich zu spüren. Erneut hob ich die Teeschale zu Meister Yan Cheng und wiederholte die Bitte:

„Wenn es Euch nicht missfällt, bitte ich Euch, mein Freund und Lehrer zu sein, denn ich weiß nichts von dem, in welchem Ihr Meister seid.“

 

Langsam hob der Shifu den Blick, schenkte mir ein leichtes Lächeln, nahm die Schale und Trank. Dieser Moment war etwas ganz besonderes. Ich fühlte mich erleichtert und wohl. Die Anwesenden atmete hörbar durch und die Anspannung wich aus dem Raum. Meister Yan Cheng bedankte sich für den vorzüglichen Tee und ich nahm die Gelegenheit war, ihm nun auch den Rest meines Geschenkes zu überreichen. Eine kleine aber sehr schön klingende Klangschale. Shifu Yan Cheng bedankte sich dafür und ich mich bei Ihm für sein Vertrauen und seine Geduld.

 

Es war getan, ich hatte meine 4 fache Zuflucht, also zum Buddha, zum Dharma, zum Sangha und zu Meister Yan Cheng genommen. Ich möchte meinen Freunden und Mitschülern für das Mitfiebern bei der Zeremonie, Meister Yan Cheng für das Annehmen meiner Bitte und Dir für Dein Interesse an meiner Schilderung danken.

 

Meister Shi Yan Cheng und sein Schüler Heng Qian Zhi

Meister Shi Yan Cheng und sein Schüler Heng Qian Zhi

Mit der Zuflucht erhielt ich einen Namenszusatz, der die Zugehörigkeit zur buddhistische Linie, der Dao Jun Familie von Meister Yan Cheng, ersichtliche macht. Mein voller buddhistischer Schülername ist nun Heng Qian Zhi.

 

Ich wünsche allen Lesern viel Freude, Achtsamkeit und alles Gute
Jörg Roth

 

Über die gemeinsame Reise unserer beiden Abenteurer und die genaue Aufstellung des geplanten Meditationkreises werden wir in kommenden Blogeinträgen berichten.
Gerne stehen wir wie immer zur Verfügung, um deine Fragen zu dem Thema zu beantworten und freuen uns über das Teilen des Textes. Gerne kannst du uns auch einen Kommentar hinterlassen.
Wir wünschen dir alles Gute und sagen bis zum nächsten Mal.

 

Das Team des Tai Chi Akademie e.V. Kaiserslautern

Be formless, shapeless, like water / Tai Chi, die weiche Kampfkunst Teil 2

Willkommen zurück bei der Tai Chi Akademie Kaiserslautern,
es ist wieder Zeit für einen neuen Blogeintrag auf unserer Webseite. Heute kommen wir zum zweiten Teil unserer Blogreihe über die weiche Kampfkunst. Unser Tai Chi Chuan. Die Verfasserin des Beitrags ist dieses Mal unsere Ditlinde Sand, sie betreibt seit mehr als 20 Jahren Kampftkunst. Bevor sie das Tai Chi zu ihrem Primärsport machte, war sie auch in Kung Fu sehr aktiv. Heute ist Ditlinde eine unserer Trainerinnen in den Tai Chi Kursen.
Nun wünschen wir dir viel Spaß mit ihrer persönlichen Welt des Tai Chi Chuan.

Tai Chi kann man überall trainieren.

Tai Chi kann man überall trainieren.

Tai Chi
Eine Sportart, die besonders langsame und fließende Bewegungen zum Ziel hat, kommt aus Asien und bedeutet übersetzt so etwas wie „reine Energie“ oder „höchster Energiefluss“. Für mich bedeutet es viel und sehr unterschiedlich Gutes:
Das extrem langsame Bewegen des gesamten Körpers fühlt sich harmonisch weich an, meine Atmung wird tief und ist ruhig, ich werde ruhig. Auch nach einem stressigen, hektischen Arbeitstag benötige ich nur sehr kurze Zeit, also wenige Bewegungen und ich schalte vom Alltag ab, konzentriere mich auf die Bewegungsabfolge und nehme mich selbst intensiv wahr. Es ist meine Entscheidung, ob ich mehr oder weniger Energie von meiner Energie aktivieren möchte oder nicht. Diese Option ist je nach Tagesform für mich und von mir steuerbar. Verspannungen der Muskulatur oder Bewegungsblockaden, die ich über Tag wahrnahm, legen sich durch die weichen Bewegungen. Nach dem Training gehe ich beweglich und warm, im Sinne von gut durchblutet und geschmeidig in der Bewegung, heim. Meine Gedanken sind frei, meine Gedanken sind vom Alltagsrestmüll entleert und eine Distanz zum Beruf oder dem Alltag sind distanziert. Letzteres ist angenehm, da ich direkt aus dem Job mittels Tai Chi einen Weg gehe, der für meinen Feierabend wohltuend ist.

Dietlinde Sand ist eine unserer Ausbilderinnen in den Tai Chi Kursen

Dietlinde Sand ist eine unserer Ausbilderinnen in den Tai Chi Kursen

Erreicht wird dies im Tai Chi, durch mein geistiges Mitgehen, meine Konzentration auf die Bewegungsabfolge. Bin ich nicht voll und Ganz bei der Sache, so sind die räumlich, anspruchsvollen Bewegungen nicht fließend oder sogar überhaupt nur schwer abrufbar. Dieses Muster für die Bewegungsabfolge heißt „Form“ und ich mag die traditionelle, chinesische Langform sehr.
Diese Form ist ein Mittel zur Meditation, Selbstvereidigung und Selbstheilung. Das sind hohe Ansprüche, jedoch ist unübersehbar, dass durch die tiefe und ruhige Atmung, der Einheit aus Gedanken und Körperbewegung und die Geschmeidigkeit der fließenden Bewegungsabläufe sich ein Körperzustand einstellt, der gut tut.
Ich persönliche liebe es, diese traditionelle Langform zu unterrichten, denn es stellt das Vermitteln eine Herausforderung dar, mit Bildern im Sinne einer Memotechnik diese Bewegungsfolge räumlich zu präsentieren. Die Bilderfolge ist auch für den Geist und für unser Hirn ein gutes und anspruchsvolles Training. Die Freude an der Bewegung, gepaart mit meinem Anspruch an Energiefreisetzung für mich, lässt mich gerne unterrichten. Das Gemeinschaftserlebnis einer synchronen Abfolge mit Anderen ist mir eine hohes Gut und Glück.
Dietlinde

Auch im Tai Chi ist das Waffentraining enthalten. Ester Engel trainiert bei uns eine Fächerform.

Auch im Tai Chi ist das Waffentraining enthalten. Ester Engel trainiert bei uns eine Fächerform.

Für diesen Text möchten wir uns, recht herzlich, bei Dietlinde bedanken. Wir hoffen sehr, dass dir der Beitrag auch dieses Mal gefallen hat und möchten dich ermutigen, unseren ersten Blogeintrag zu diesem Thema ( https://www.tai-chi-akademie.de/be-formless-shapeless-like-water-tai-chi-die-weiche-kampfkunst-teil-1/ ), mit den Schilderungen von Dietlinde zu vergleichen. Die Wahrheit zu Tai Chi Chuan, kann wahrscheinlich aber nicht mit einem Text ausgedrückt werden. Sie kann nur erlebt werden.

Wie sind deine Erfahrungen mit den weichen Kampfkünsten? Qi Gong, Aikido und viele andere Vertreter aus der Welt der Kampfsysteme funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip. Schreib uns doch einfach deine Eindrücke und vielleicht hast du ja auch Fragen zu diesem Thema. Nutze dazu einfach die Kommentarmöglichkeit auf unserer Webseite oder in Facebook.

Wir freuen uns über deinen Besuch und danken für die Aufmerksamkeit.

Bis zum nächsten mal bei uns.

Alles Gute
wünscht das
Team der Tai Chi Akademie Kaiserslautern e.V.
Verein für Kung Fu, Qi Gong und Tai Chi Chuan

Fightnight

Trainingsbericht aus unserem Kung Fu Kurs

Schön, dass Du auch heute wieder unseren Blog besuchst. Dieses Mal geht es um eine neuen Bestandteil unseres Trainings in der Tai Chi Akademie. Nachdem unser Freikampfseminar so erfolgreich war, haben wir uns ein Trainingskonzept überlegt, dass den Schülern die Möglichkeit gibt, ihre kämpferischen Fähigkeiten auszubauen. Ladys and Gentlemen…Willkommen zur FIGHTNIGHT!
In den folgenden Zeilen hat unser Schüler Jaap den Ablauf der ersten Freikampfnacht festgehalten. Viel Freude beim Lesen. Weiterlesen

Be formless, shapeless, like water / Tai Chi, die weiche Kampfkunst Teil 1

 

Hallo und wieder einmal herzlich willkommen bei der Tai Chi Akademie in Kaiserslautern.

 

In unserem heutigen Blogeintrag geht es um unser Tai Chi Training. Ellen, eine unserer langjährigen Schülerinnen, wird euch ihre Welt dieser wundervollen chinesischen Kampfkunst vorstellen. Wir haben diesen Artikel komplett in Ellens Wortklang erhalten und möchten euch somit ihre Meinung unkommentiert zur Verfügung stellen.

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Der Tiger ruht vor dem Sprung / Bericht zum Freikampf- und Meditationsseminar

Und wieder einmal begrüßen wir Dich herzlich zu unserem aktuellen Blogeintrag.
Wir möchten Dir heute die Möglichkeit geben, nachträglich an unserem ersten Seminar des Jahres teilhaben zu können! Weiterlesen

Die Lehre vom Buddha

Herzlich Willkommen zum neusten Eintrag im Blog, der Tai Chi Akademie Kaiserslautern.
Es ist uns eine große Freude, dir einen Text anbieten zu können, der uns von Shi Yan Cheng, dem buddhistischen Lehrer und Mentor unseres Trainers Jörg Roth, zur Verfügung gestellt wurde. Weiterlesen

Der lange Weg zum Meistergrad

Hallo und Willkommen zu unserem neuen Blogeintrag.
Wie ist es wohl für einen Kampfkünstler, nach langen Jahren Training, endlich seine eigene Meisterernennung zu erleben. Bei uns in der Akademie haben diesen Weg nun zwei Mitglieder beschritten. Wir haben sie gebeten, uns ihre ganz eigenen Gedanken dazu zu schildern. Also lassen wir sie nun selbst zu Wort kommen: Weiterlesen

Shanghai, Erlebnisse am anderen Ende der Welt

Ein herzliches Hallo,
in unserem heutigen Blog, möchte dir unsere Schülerin „Katrin Kowalski“ ihre Erlebnisse im fernen Shanghai schildern. Weiterlesen